Das Bayrische Nationalmuseum – ein Portal ins Mittelalter!
Im Rahmen der Begabtenförderung hat am 27.10.2022 eine Exkursion zum Bayerischen Nationalmuseum stattgefunden.
Mit dem Beginn der zweiten Schulstunde an jenem Donnerstag sind 16 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 6 bis 10, die an der Akademie des WHGs teilnehmen, in Begleitung von Frau Brauner zum Bayerischen Nationalmuseum in der Nähe der Eisbachwelle gefahren. Mithilfe einer gebuchten Führung wurde uns das Thema „Von Burgen und Rittern – die ganze Wahrheit“ präsentiert.
Zunächst hat es jedoch vor dem Gebäude eine kurze Einführung in die Geschichte des Bayerischen Nationalmuseums gegeben, das früher dort war, wo sich heute das Museum „Fünf Kontinente“ befindet.
Die eigentliche Führung begann dann mit einem originalgetreuen Modell der Burg in Burghausen, die mit ihrer unglaublichen Länge von einem Kilometer die längste Burg der Welt ist. Das aus Lindenholz angefertigte Modell wurde vom bayerischen Herrscher Albrecht V. in Auftrag gegeben. Anhand des Modells haben wir uns dann intensiv mit dem Bau einer Burg sowie dem Aufbau und Räumlichkeiten auseinandergesetzt, wie zum Beispiel der Kemenate, der Kapelle und dem Zeughaus. In diesem wurden die Rüstungen und Waffen der Burg gelagert.
Passend dazu ging es dann in einen weiteren Raum mit vielen verschiedenen Ritterrüstungen.
Dort wurde uns erzählt, dass der Wohnort der Ritter die Burg war. Um diesen Beruf auszuüben war eine siebenjährige Ausbildung abzuschließen, in welcher man zum Beispiel Gedichte zu rezitieren und Wein einzuschenken lernte. Die Prüfungen in der Ausbildung waren sehr anspruchsvoll, weshalb die Knaben für die Teilnahme viele verschiedene Voraussetzungen erfüllen mussten. Zu diesen Anforderungen gehörte, dass die Jungen dem Adelstand angehörten und viel Geld besitzen mussten, da die Ausbildung sehr teuer war. Des Weiteren mussten sie einen guten Körperbau besitzen, weil die Rüstung enorm schwer war.
Diese bestand aus dem Kettenhemd, dem Kettenhelm, dem Brustpanzer und dem Helm, wobei das Kettenhemd allein bereits 15 Kilogramm wog. Um das Kettenhemd – offiziell Ringelpanzerhemd – und den Kettenhelm herzustellen, wurde das Eisen aus dem Berg gehauen und anschließend zu einem Drahtzieher gebracht, welcher den dünnen Draht hergestellt hat, indem er das Eisen durch Ritzen gezogen hat.
Das Problem am Ringelpanzerhemd war jedoch, dass diese nur gegen Schwerter und nicht gegen Lanzen schützte. Zudem erfuhren wir, dass Helme Statussymbole waren und es für verschiedene Anlässe verschiedene Arten von Helmen gab.
Ein weiteres Element des ritterlichen Lebens waren auch Turniere. Das Ziel bestand darin, den gegnerischen Ritter mit seiner Lanze vom Pferd zu stoßen. So gab man den Rittern die Chance ihr Können unter Beweis zu stellen, vor allem weil ihre Sehkraft durch den Helm sehr stark beeinträchtigt wurde.
Am Ende der Führung durften wir noch einen Kettenhelm aufsetzen, um zu sehen, wie schwer ein solcher ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Exkursion eine spektakuläre und informative Erfahrung für alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war. Die detaillierte Führung und atemberaubenden Ausstellungsstücke erweiterten nicht nur unseren Wissenshorizont, sondern auch unser Interesse an die Zeit der Ritter und der Burgen.
Ein Artikel verfasst von Helin Kurt und Marie Anne Sohounde Gnimavor (Klasse 10C) über die Exkursion ins Bayrische Nationalmuseum am 27.10.2022