Wissenschaftstag des TUMKollegs
Am 2. Februar 2022 fand am Werner-Heisenberg-Gymnasium der Wissenschaftstag, eine Veranstaltung, die unter anderem die 10. Klassen der Schule für das TUMKolleg als Oberstufenzweig begeistern soll, unter dem Motto „Wofür brauchen wir Wissenschaft?“ statt.
Unseren Wissenschaftstag gab es dieses Jahr in einer Hybridversion aus Online-Übertragung und Veranstaltungen vor Ort. Obwohl die Veranstaltung zum ersten Mal in dieser Form stattfand, sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis und hoffen, alle Live-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer und Online-Gäste sind auf ihre Kosten gekommen.
Die Präsentation des TUMKollegs bildete wie immer den ersten Programmpunkt. Eingeleitet wurde der Vortrag von Herrn Eifertinger, dem Schulleiter des WHG, und Herrn Dr. Gruchmann, dem Garchinger Bürgermeister. Auch der TUM-Präsident, Prof. Dr. Thomas Hofmann, hatte einen Auftritt über eine eigens aufgenommene Videobotschaft, in der er das TUMKolleg lobte und die Wichtigkeit wissenschaftlicher Forschung für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen verdeutlichte.
Wie sieht so eine Forschungsarbeit aus, was macht man im Studium Generale und wie funktioniert das überhaupt mit dem TUM-Mittwoch? All das konnten die 10.-Klässler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums und – dank Streaming über Teams – auch Interessierte aus zahlreichen anderen Schulen und dem Ministerium erfahren. Auch Besonderheiten, die für unseren Jahrgang wegen der COVID-Pandemie entstanden, wurden gezeigt: Während dem Studium Generale wurden so z.B. viele der Besuche der TUM-Fakultäten mit großem Erfolg online abgehalten. Sogar einige Praktika waren möglich, auch wenn die Pandemiesituation uns einen Auslandsaufenthalt nicht ermöglichte.
Natürlich wäre ein Wissenschaftstag kein Wissenschaftstag, wenn nicht auch einige unserer wissenschaftlichen Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit der TUM entstanden sind, vorgestellt würden. Dabei fand sich eine breite Auswahl von Fachgebieten, die durch das diesjährige TUMKolleg abgedeckt wurden: Laura untersuchte in ihrer Arbeit die Auswirkungen einer Bettlägerigkeit auf der Intensivstation auf Struktur und Proteom der Muskulatur, während Danial eine Micromouse – einen selbstfahrenden Roboter – konzipierte, baute und programmierte. Jakob optimierte Flugbahnen unbemannter Luftfahrzeuge mit Unity und MATLAB, damit diese ihre oft stark limitierten Akkureserven effizienter nutzen können.
Und da zu einer erfolgreichen Forschungsarbeit natürlich vor Allem auch ein großes Maß an Unterstützung, Wissen und wichtigen Tipps gehört, wurde im Anschluss allen unserer engagierten Betreuerinnen und Betreuer an der TUM, den TUMKolleg-Koordinatorinnen Frau Kaden und Frau Poetzsch sowie unseren betreuenden Lehrerinnen Frau Nißl und Frau Brauner gedankt, die uns durch die gesamte Oberstufe tatkräftig unterstützt haben.
Am Ende dieses Vortrags hatten wir mithilfe einer Online-Umfrage für die 10. Klassen auch einige kreative und einfallsreiche Antworten auf unsere Mottofrage gesammelt.
Nach einer kurzen Pause, in der Internetprobleme beim Streaming in die Klassenzimmer behoben wurden, durften wir Herrn Professor Klaus-Peter Janssen begrüßen, der einen Vortrag über das Mikrobiom und seinen Zusammenhang zu Krebserkrankungen hielt. Er erklärte mit wundervoll bildhaften Beispielen, dass z.B. die Artenvielfalt eines Urwalds mit einem gesunden Mikrobiom im Darm vergleichbar ist und diese Eigenschaft genutzt werden kann, um Darmkrebs vorzubeugen sowie Medikamente gegen ihn zu entwickeln. Obwohl Krebs aus fehlerhafter Zellteilung entsteht und somit keine Viruserkrankung ist, erfuhren wir, dass die mRNA-Technologie vor dem aktuellen Einsatz als COVID-Impfstoff als Krebsmedikament entwickelt wurde.
Zum Abschluss veranstalteten wir noch zwei Runden Workshops für die 10. Klassen. Diese waren thematisch alle ein bisschen von den Fachgebieten unserer Arbeiten inspiriert, und so konnten die 10.-Klässler in der 5. und 6. Stunde beispielsweise Grundlagen der Histologie am Mikroskop durch die Untersuchung von Gewebeproben erlernen. Für die Informatikbegeisterten waren die Programmierung eines eigenen Sprachassistenten mit Python sowie ein Computergrafik-Workshop dabei. Wer sich für Physik und Chemie interessierte, konnte zum Beispiel Badebomben selber machen und mit nach Hause nehmen, oder etwas über die Funktionsweise von Farbe und Licht im Optik-Workshop lernen.
Denjenigen, die den Wissenschaftstag online verfolgten, präsentierten wir kurz die Workshopthemen und stellten ihnen die zugehörigen Materialien zur Verfügung, sodass sie sich einen Eindruck der Angebote verschaffen konnten.
Und das war es dann auch schon von unserem Wissenschaftstag! Es war sehr schön, an diesem Mittwoch das Ergebnis unserer langen Vorbereitungen umgesetzt zu sehen. Das wäre natürlich nicht möglich gewesen ohne die zahlreichen Mithelfer, Unterstützer und Teilnehmer, bei denen wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken wollen.
Jonas Grau im Namen des TUMKollegs