WHG-Akademievortrag: Medizinstudium und Alternativen zur Arbeit am Patienten
Im Rahmen des Akademie-Programms stellten Dr. med. Susanne Deichstetter, Handchirurgin und Fachärztin für ästhetische und plastische Chirurgie, und Dr. med. Markus Deichstetter, Internist und Kardiologe, am 26.2.2024 interessierten Schülerinnen und Schülern das Berufsbild Ärztin / Arzt vor.
Sie erläuterten den Aufbau des Medizinstudiums und betonten auch, dass eine Promotion nicht nötig ist, um als Ärztin / Arzt tätig zu sein, aber für eine angestrebte Kliniklaufbahn empfohlen wird. Es ist sinnvoll, den „Medizinertest“, den Test für medizinische Studiengänge (TMS), der ein wichtiges Kriterium für die zusätzliche Eignungsquote oder Hochschulauswahlverfahren darstellt, bereits kurz vor dem Abitur abzulegen. Ebenso sind 90 Tage Krankenpflegepraktikum Voraussetzung für das Physikum. Es ist günstig, 30 Tage davon bereits vor Beginn des Studiums in einem kleinen deutschen Krankenhaus abzuleisten, in dem man einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Abteilungen und Arbeitsbereiche bekommen kann.
Anhand konkreter Beispiele, einer Handfraktur und Schnittverletzungen an der Hand, nahm Frau Dr. Deichstetter die Schülerinnen und Schüler mit von der Diagnostik bis in den „Operationssaal“, wobei verschiedene medizinische Fachbücher und Fotos die Vorgänge anschaulich illustrierten.
Herr Dr. Deichstetter gab einen Überblick über die Kardiologie und stellte ebenso durch Modelle, Animationen und Videos veranschaulicht verschiedene Fallbeispiele vor: Verdacht auf Herzinfarkt mit geschlechterspezifischen Symptomen / Herzkatheter über die Handgelenksarterie / Stentimplantation und Herzklappenfehler / schonender Herzklappenersatz über die Beingefäße (TAVI).
Beide gingen nicht nur auf die Verdienstmöglichkeiten, sondern auch auf die Vor- und Nachteile des Arztberufs ein, der zwar sehr erfüllend ist, aber bei dem sich andererseits die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben als sehr herausfordernd darstellt.
Im Anschluss daran stellte Frau Struppler, Internistin und Rheumatologin, Möglichkeiten des Medizinstudiums im Ausland vor. Vorab ist es wichtig abzuklären, ob das Studium in Deutschland anerkannt wird und ob eine Rückkehr nach Deutschland während des Studiums möglich ist. Frau Struppler präsentierte ebenso alternative Berufe mit Medizinstudium, wobei meist ein Facharzt oder mind. praktische medizinische Erfahrung nötig ist; sie selbst ist seit vielen Jahren bei einer Versicherung mit Schwerpunkt Reisekrankenversicherung (Rückholtransporte) tätig.
Zum Abschluss konnten die Schülerinnen und Schüler noch ausgiebig Fragen stellen; ein reger Austausch und Ausblicke auf KI in der Medizin rundeten die Veranstaltung ab.
ScSi, RaAn