Wenn britische, französisch sprechende Wissenschaftlerinnen, welche am CERN an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich forschen, eine musikalische Reise durch Deutschland machen, unterwegs am Werner-Heisenberg-Gymnasium Station machen, als Physikerinnen geduldig Fragen zum bedeutendsten Teilchenbeschleuniger der Welt – das CERN feiert heuer sein 70-jähriges Bestehen! – beantworten, dann, ja, dann kann man getrost von einer Sternstunde für alle Beteiligten und für unser Gymnasium sprechen!

Die bestens organisierte Visite von Mitgliedern des Genfer Symphonischen Blasorchesters Harmonie Nautique begeisterte die gastgebenden Lerngruppen gleichermaßen:

Die Klasse 9c wurde im Französischunterricht bei Frau Hellhuber besucht und hatte wirklich umfassende und tiefgehende Fragen zur Schweiz, dem Bildungs- und Sprachensystem dort, zu politischen Besonderheiten und kulturellen Eigenheiten vorbereitet. Sie wurden vom weltberühmten Dirigenten des Orchester Eric Haegi und dem Präsidenten des Orchesters Laurent Koelliker besucht. Letzterer ist der derzeitige Sautier du Grand Conseil in Genf und konnte den Schülern aus erster Hand sehr viele Informationen zum politischen System der Schweiz, zu deren direkter Demokratie und der Besonderheit der jährlich wechselnden Ministerpräsidenten erklären.

Außerdem ist M Laurent Koelliker verantwortlich für die einzigartige Besonderheit Genfs: Er muss DEN Kastanienbaum der Stadt bewachen und beim Aufkeimen des ersten Blattes die Öffentlichkeit informieren, dass nun der Frühling beginnt.
M Eric Haegi beantwortete zahlreiche Fragen zur Kultur, kulinarischen Besonderheiten und Musik, die die Schüler sich überlegt hatten. 90 Minuten voll gelebter Landeskunde, FRANZÖSISCH pur und einem Sack Toblerone Schokolade als Gruß aus der Schweiz.

Die 10c hatte die eingangs erwähnten Physikerinnen zu Gast. Wechselweise wurde jeweils ein Quiz zu Garching und zum Werner-Heisenberg-Gymnasium, Kennenlernen der Gastgeber, dann ein Quiz zum CERN, Kennenlernen der Gäste miteinander gespielt. Quintessenz, Gastgeber und Gäste profitieren gleichermaßen von der Internationalität, vom interkulturellen Austausch und von stets befruchtenden Ideen aus unterschiedlichen Perspektiven. Hat das Werner-Heisenberg-Gymnasium Schülerinnen und Schüler aus ca. 40 Nationen, besteht das CERN-Konsortium aus 23 Mitgliedsstaaten und beherbergt darüber hinaus aus viele Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus weiteren assoziierten Ländern.

Nach dem Kennenlernen zeigte sich, wie animierend die Anwesenheit “echter Forscherinnen” und die Interaktion mit ihnen auf unsere Jugendlichen wirken kann. Zahlreiche sehr intelligente Fragen zeugten nicht allein vom Interesse, sondern von einer echten Wertschätzung für den Besuch unserer Gäste – und freilich auch der Öffnung gegenüber möglichen Berufsperspektiven.

Die Zeit des Austausches verging so kurzweilig, dass selbst der plötzlich zur Tür auftauchende wahrhaftig große Sack mit Schweizer Naschwerk nur ein äußerst schwacher Trost für den drohenden Abschied war.

Zeit des Abschieds, Zeit für den Beginn der Vorbereitung unserer Gäste auf das abendliche Konzert im dann gut besuchten Bürgersaal – ein unvergesslicher Tag für unsere Schülerinnen und Schüler.

ScSi & MaBr